Flores- Indonesien

Nach Singapur folgt Indonesien auf dieser Reise. Meine Schwester Jana und ihr Freund Olli begleiteten mich für die ersten Wochen. Zusammen erkundeten wir die Insel auf dem Motorrad.

Im Westen von Flores liegt Labuan Bajo, der Ausgangsort für Ausflüge in den Komdo Nationalpark. Hier spielt sich der Großteil des Tourismus ab. Die meisten Besucher kommen tatsächlich nur für einige Tage um sich die Komodowarane anzusehen und reisen dann gleich weiter nach Lombok oder Bali. Der Osten von Flores hingegen ist von den Touristen bisher noch weitestgehend verschont geblieben.

Umso schöner ist es die Insel per Roller oder Motorrad auf eigene Faust zu erkunden. Abseits der üblichen Touristenpfade hat Flores einiges zu bieten. Insbesondere die Landschaften sind atemberaubend. Der Vulkan Inerie in der Nähe von Bajawa hat eine absolut ikonische Gipfelform und insbesondere bei Sonnenaufgang bietet er einen unglaublichen Anblick.

Ein anderer Vulkan weiter östlich ist der Kelimutu. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er auf dem Gipfel drei Kraterseen beherbergt, die jeweils eine andere Farbe besitzen. Doch nicht nur das- die Farben ändern periodisch auch ihre Farben. Von Grün zu blau und sogar rot. Verrückt was die Natur alles produziert.

Die Strände von Flores gehören mit zu den schönsten Indonesiens. Weißer Sand mit Palmen und türkisblauem Wasser lassen einen alle Sorgen vergessen. Dazu kommen gesunde und farbenfrohe Korallenriffe sobald man unter die Oberfläche abtaucht. Solch gesunde Korallen habe ich schon lange nicht mehr gesehen- weder auf den Malediven, noch im roten Meer. Dies liegt unter anderem daran, dass das Meer hier nicht so warm wird wie in manch anderen Regionen der Welt. Während das Meer auf den Malediven regelmäßig die 30°C überschreitet sind es rund um Flores eher 26-28°C. Dadurch tritt hier fast keine Korallenbleiche auf.

Den Abschluss unserer Reise machte dann Maumere ganz im Osten der Insel. Auch hier genossen wir noch einmal wunderschöne Sandstrände unter Palmen bevor es wieder zurück nach Labuan Bajo ging. In den letzten Wochen vor unserer Reise war der Lewotobi Laki-laki östlich von Maumere wiederholt ausgebrochen und hatte kilometerhohe Aschewolken in den Himmel geschleudert. Dadurch kam es immer wieder zu ausgefallen Flügen und Evakuierungen. Wir hatten jedoch Glück und konnten in einer kurzen Ruhephase des Vulkans unseren Rückflug antreten. So sehr mich Vulkane auch faszinieren man sollte nicht vergessen welche Gefahr sie darstellen können.

Zurück in Labuan Bajo besuchten wir zusammen noch den Komodonationalpark um die Komodowarane, den berühmten pinken Strand und den Ausblick von Padar zu besuchen. Die Komodowarane sind wirklich wunderschöne wenn auch etwas bizarre Kreaturen. Sie wirken wie die letzten Dinosaurier auf unserer Erde und werden über 3m lang. Meist liegen sie nur faul herum. Man sollte sie jedoch nicht unterschätzen. Sie können blitzschnell losstürmen und ihre Beute attackieren. Bereits ein Biss kann tödlich enden. Die Warane besitzen Giftdrüsen im Maul und dazu noch einen ganzen Zoo an Bakterien. Nach einem einzigen Biss lassen die Warane ab und folgen ihrem Opfer dann für einige Tage oder Wochen bis die Blutvergiftung letztlich zuschlägt. Auch einige Menschen sind den Waranen in der Vergangenheit zum Opfer gefallen.

Jana und Olli machten sich anschließend auf den Weg nach Java um dort noch eine weitere Woche zu verbringen. Ich werde noch weitere sechs Wochen in Labuan Bajo verbringen um meine Divemaster-Ausbildung bei Dragon Dive Komodo zu absolvieren. Der Divemaster ist die erste Stufe auf dem Weg zum Tauchlehrer. Man ist noch nicht berechtigt auszubilden, aber kann zertifizierte Taucher am Tauchplatz begleiten, kümmert sich um die Logistik und ist für die Sicherheit verantwortlich. Vor allem kann man während der Ausbildung aber viel tauchen und lernt unglaublich viel. Jana und ich hatten bereits vor unserem Motorradtrip einen Tauchtag im Nationalpark absolviert und wir hatten ein paar wunderschöne Begegnungen mit Anglerfischen, Haien, Schildkröten, Oktopussen und sogar mehreren Mantas. Ich freue mich daher schon sehr auf die nächsten Wochen und die vielen Eindrücke, die ich beim Tauchen sammeln kann.

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Singapur- der erste Stop