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Divemaster in Komodo
English below
Ich habe tauchen immer geliebt. Mein Vater war in jedem Urlaub tauchen und meine Schwester und ich waren immer neidisch, dass wir beide nur schnorcheln konnten. Nach dem Abitur machten wir beide daher schnell unseren Open Water Kurs. Leider interessieren mich deutsche Seen und die Ostsee nur bedingt. Mich haben immer die bunten Korallenriffe, tropische Fische und die großen Meeresbewohner interessiert. Die maritime Lebensvielfalt ist in den Tropen einfach eine ganz andere.
Da solche Tauchurlaube leider sehr teuer sind, konnte ich als Student nie so oft tauchen gehen, wie ich gerne wollte. Erst als ich anfing zu arbeiten konnte ich mir die entsprechenden Reisen leisten. Damit wuchs mein Interesse jedoch nur umso mehr. Mit jedem Urlaub wollte ich mehr lernen, über das Tauchen sowie über das, was ich zu sehen bekam. Ich fing an mich über bestimmte Tauchziele zu belesen und mich zu informieren, wo man welche Meeresbewohner mit der größten Wahrscheinlichkeit finden konnte. Jeder Tauchurlaub war jedoch zu kurz. Man braucht ein paar Tage um wieder einzusteigen und sich an das jeweilige Tauchrevier zu gewöhnen. Wenn man sich dann so richtig wohlfühlt, steht auch schon wieder die Abreise vor der Tür.
Da ich mich immer sehr gut mit der Crew vor Ort verstanden habe und begierig ihren Geschichten lauschte, wuchs irgendwann die Idee meine Tauchausbildung weiter voranzutreiben. Ich wollte mehr lernen und mehr tauchen. Die beste Möglichkeit dafür ist es eine Ausbildung zum Divemaster zu machen. Das ist die erste Stufe der professionellen Tauchkarriere. Nach dem Open Water und dem Advanced folgt der Rescue Diver und schließlich der Divemaster.
Mit dieser Zertifizierung ist man berechtigt ausgebildete Taucher zu begleiten und eine Gruppe zu führen. Man fungiert als Diveguide, als Logistiker, als Organisator, als Problemlöser und hilft dem Instructor bei der Ausbildung neuer Taucher. Vor allem aber kann man während der Ausbildung unglaublich viel tauchen und enorm viel Erfahrung sammeln. Man blickt hinter die Kulissen und lernt Risiken besser einzuschätzen, Gefahren frühzeitig zu erkennen und Probleme zu lösen bevor sie entstehen. Selbst wenn man hinterher beschließt, nie als Divemaster zu arbeiten, wird man durch die Ausbildung ein viel besserer Taucher und kann für einige Wochen für relativ wenig Geld so viel tauchen, wie man nur möchte.
Da es mir vor allem darum ging eine möglichst gute Ausbildung zu erhalten, fragte ich in jedem Tauchcenter mit dem ich tauchen ging welchen Ort sie für die Ausbildung empfehlen würden. Ein Name stach dabei immer wieder heraus: Komodo.
Bekannt für seine starken Strömungen ist es das Mekka für die Divemaster-Ausbildung. Wer lernt bei diesen anspruchsvollen Bedingungen eine Gruppe zusammenzuhalten und für die Sicherheit aller Verantwortung zu übernehmen, kann hinterher überall auf der Welt tauchen und wird dabei wenig Probleme haben.
Nach einiger Recherche entschied ich mich für die Tauchschule Dragondive Komodo. Sie ist eine der ältesten vor Ort und besitzt als einzige einen Pool für die regelmäßige Ausbildung von neuen Open Water Schülern sowie neuen Instruktoren. Ich hätte keine bessere Wahl treffen können.
Das Team von Dragondive hat eine unglaubliche Energie. Man spürt, dass alle mit ganzem Herzen dabei sind. Jeder packt mit an, wenn es Arbeit gibt und alle versuchen den Gästen eine möglichst gute Erfahrung zu verschaffen. Die Stimmung ist immer gut und alle arbeiten Hand in Hand. Doch auch nach einem langen Arbeitstag (meist 12h und mehr) sitzt das Team abends oft noch beim Essen oder bei einem Drink zusammen, spielt Gitarre und singt zusammen oder tauscht Geschichten aus. Immer werden Witze gemacht und gelacht. Doch gleichzeitig herrscht eine unglaubliche Professionalität. Fast jeden Tag startet ein neuer Kurs und alle nehmen die Ausbildung sehr ernst.
Joan und Sylvia, zwei andere DMTs, die gleichzeitig mit mir die Ausbildung bei Dragondive machten
Das Tauchen im Komodo Nationalpark ist wirklich atemberaubend. Selten habe ich ein so gut erhaltenes Korallenriff gesehen. Das liegt daran, dass die Wassertemperaturen hier nicht das ganze Jahr über so hoch sind wie an anderen tropischen Riffen. In der Regenzeit fällt die Temperatur mitunter auf 24°C. Zum Vergleich liegen die Temperaturen auf den Malediven das ganze Jahr bei über 29°C. Mit der zunehmenden Erwärmung der Meere haben die Korallen so keine Chance sich zu erholen und immer mehr Korallen bleichen aus.
Auch die Fauna ist atemberaubend. Man findet hier Grüne Meeresschildkröten und Echte Karettschildkröten, Mantas, Haie, Oktopusse, Thunfische, Makrelen, Barrakudas, Napoleonfische, Adlerrochen, Muränen, tausende verschiedener Fische und Krebstiere. Mit etwas Glück sieht man sogar Walhaie und Delfine beim Tauchen. Dazu gibt es für Makroliebhaber jede Menge Nudibranches. Das sind Nacktschnecken, die die verrücktesten Farben und Formen annehmen können. Oft nicht größer als ein Fingernagel, sehen sie aus wie kleine Aliens, wenn man sich die Zeit nimmt genauer hinzuschauen. Ich glaube es gab kaum einen Tauchgang, der langweilig war und in dem wir nicht irgendetwas Besonderes oder Wunderschönes gesehen haben.
Nudibranches gibt es in den buntesten Farben und Formen.
Am Ende habe ich einige meiner besten Tauchgänge jemals hier in Komodo gemacht. Einer ist mir besonders in Erinnerung geblieben.
Es war der zweite Tauchgang des Tages. Wir entschieden uns für das Riff an der kleinen Insel Mawan in der Hoffnung Mantas zu sehen. Die Wochen zuvor hatten wir diese kaum zu Gesicht bekommen, doch seit einigen Tagen gab es zunehmend kalte Strömungen in Zentralkomodo was gute Erfolgschancen versprach. Direkt mit dem Abtauchen sahen wir die ersten Mantas. Zu Beginn waren es 3-4, die sich an der Putzerstation von kleinen Fischen reinigen ließen. Bald waren es jedoch über 10 und es wurden immer mehr. Sie fingen dann an miteinander zu tanzen und bald war es ein richtiger Balztanz. Die Weibchen zeigen ihre Paarungsbereitschaft, indem sie die Männchen mit ihren Flossen am Bauch streicheln. Die Männchen beginnen daraufhin dem Weibchen zu folgen. So entsteht ein richtiger “Mantatrain” aus 5-6 Mantas. Das Weibchen bricht an irgendeinem Punkt die Formation und dreht ab, um zu sehen, wie schnell die Männchen wieder in Position gelangen können. Dies passiert mehrere Male hintereinander. Das Männchen, das sich am schnellsten immer wieder in Position bringen kann, ist dasjenige mit dem sich das Weibchen paaren wird. Während des Paarungsakts beißt das Männchen dem Weibchen in die linke Brustflosse, um sich festzuhalten. Bei einigen der Mantas um uns herum sah man noch die Narben vom letzten Paarungsakt. Während des gesamten Tauchgangs konnten wir diese Spektakel hautnah beobachten. Die Mantas flogen um uns herum und über uns hinweg. Einige Male so knapp, dass wir uns ducken mussten, um nicht von ihnen gerammt zu werden. Selbst während unseren Sicherheitsstopp wurden wir von den balzenden Mantas umkreist. Als wir an der Oberfläche ankamen, waren wir völlig aus dem Häuschen und hatten das breiteste Grinsen auf dem Gesicht. Da ich mit zwei Instruktoren und einem anderen DM eine Gruppe von Schnuppertauchern betreute, hatten wir keine Kameras dabei, um jederzeit beide Hände freizuhaben. So mussten wir hinterher darauf hoffen, dass der einzige andere lizenzierte Taucher aus unserer Gruppe seine Gopro-Videos mit uns teilen würde, was er glücklicherweise bereitwillig tat.
Ein kleiner Fun Fact: Interessanterweise wurde die Geburt von Mantas noch nie in der Natur gefilmt. Niemand weiß wo, wie und wann dies passiert. Auch die Kindheitsjahre der Mantas sind ein großes Geheimnis, da junge Mantas in der Natur nie beobachtet werden.
Wie sieht der Alltag eines Divemaster Trainees aus?
Mein Wecker klingelte jeden Tag um 05.00. Da man nach dem Tauchen keinen Sport machen darf, um keine Dekompressionskrankheit zu provozieren, war ich also um 05.30 im Gym und habe trainiert. Ab 06.30 ging es dann los mit den Vorbereitungen für den Tag. Das heißt Flaschen auf den Truck laden, das Equipment zusammensuchen, die Taucher briefen und zum Hafen begleiten. Gegen 08.00 ist dann Abfahrt. Je nach Tauchgebiet im Nationalpark ist man dann erstmal 1,5-2 Stunden unterwegs. In dieser Zeit wird das Equipment zusammengebaut, die Tauchgäste werden für die Tauchspots informiert und man kann die anderen Taucher besser kennenlernen. Da die Fahrtzeit in den Nationalpark so lange ist, werden immer drei Tauchgänge gemacht. Während der Oberflächenpause gibt es dann Kaffee und Tee, kleine Snacks und Mittagessen. Nach dem dritten Tauchgang geht es dann zurück und man erreicht gegen 17 Uhr den Hafen. Danach muss das Equipment wieder abgeladen und anschließend gewaschen und verstaut werden. Meist ist man dann zwischen 18 und 19 Uhr fertig. Nach dem anschließenden Abendessen im Team fällt man dann nur noch tot ins Bett und schläft wie ein Baby. Ich hätte mir keine bessere Zeit vorstellen können! Den ganzen Tag auf dem Meer zu verbringen mit Sonne, Wind, unzähligen Fischen und dem besten Team, das man sich nur wünschen kann, ist unglaublich erfüllend. Ich habe die Zeit hier so sehr genossen.
Ich fand jedoch auch schnell Gefallen an den Kursen. Während ich am Anfang so viel wie möglich selbst tauchen wollte, machte es mir mit der Zeit immer mehr Spaß andere Taucher auszubilden. Andere Leute anzuleiten und auszubilden hat mir schon immer viel Spaß gemacht. Es ist toll, wenn man jemanden mit der eigenen Begeisterung anstecken kann und sieht, wie es bei jedem Tauchgang Fortschritte gibt. Doch auch wenn jemand in einem Kurs deutliche Probleme hat, eventuell sogar Angst, ist es enorm erfüllende Aufgabe diese Person langsam an das Tauchen heranzuführen und sich die Zeit zu nehmen auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Wenn man dann am Ende des Kurses ein Lächeln auf dem Gesicht der anderen Person sieht und ein herzliches Dankeschön bekommt, ist das eine großartige Belohnung für die investierte Mühe und Geduld. Schließlich hat man jemandem eine Tür in eine völlig neue Welt geöffnet, die ohne das eigene Engagement vielleicht für immer verschlossen geblieben wäre.
Die sieben Wochen in Komodo vergingen wie im Flug. Selten habe ich mich an einem Ort so wohl gefühlt. Dazu hat vor allem das Team von Dragondive beigetragen mit denen ich so viele wunderschöne Momente teilen konnte.
Wer gerne wunderschönes Tauchen in einem tollen Team erleben möchte, dem lege ich Dragondive Komodo wärmstens ans Herz. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten so bald wie möglich wieder zurückzukehren.
Ich werde nach und nach einige Fotos, die ich während des Tauchens gemacht habe unter Genres-> Unterwasser hochladen. “Leider” habe ich während des Reisens kaum die Zeit meine Fotos zu bearbeiten, weil es so vieles zu entdecken gibt. Schaut also immer mal wieder vorbei um zu sehen, ob es ein paar neue Fotos gibt.
I've always loved diving. My father went diving on every vacation, and my sister and I were always jealous that we both only got to snorkel. So, after graduating from high school, we both quickly took our Open Water courses. Unfortunately, I'm only moderately interested in German lakes and the Baltic Sea. I've always been fascinated by the colorful coral reefs, tropical fish, and large sea creatures. The marine biodiversity is simply completely different in the tropics.
Because diving vacations like these are unfortunately very expensive, I was never able to go diving as often as I'd like as a student. It wasn't until I started working that I was able to afford the necessary trips. However, that only grew my interest. With each vacation, I wanted to learn more about diving and what I was seeing. I began reading about specific diving destinations and researching where you were most likely to find certain sea creatures. However, every diving vacation was too short. You need a few days to get back into it and get used to the specific diving area. By the time you're feeling completely at ease, it's time to leave again.
Since I always got along so well with the local crew and eagerly listened to their stories, the idea of furthering my diving training eventually grew. I wanted to learn more and dive more. The best way to do this is to become a Divemaster. This is the first step toward a professional diving career. After Open Water and Advanced, you progress to Rescue Diver and finally Divemaster.
With this certification, you are authorized to accompany trained divers and lead a group. You act as a dive guide, logistician, organizer, problem solver, and assist the instructor in training new divers. Above all, you can dive an incredible amount and gain a tremendous amount of experience during your training. You get a look behind the scenes and learn to better assess risks, recognize hazards early, and solve problems before they arise. Even if you later decide never to work as a divemaster, the training will make you a much better diver and allow you to dive as much as you want for a few weeks for relatively little money.
Since my main goal was to get the best possible training, I asked every dive center I went diving with which location they would recommend for training. One name always stood out: Komodo.
Known for its strong currents, it's a mecca for divemaster training. Anyone who learns to hold a group together in these challenging conditions and take responsibility for everyone's safety can dive anywhere in the world with minimal problems.
After some research, I decided on the Dragondive Komodo dive center. It's one of the oldest in the area and the only one with a pool for regular training of new open water students and new instructors. I couldn't have made a better choice.
The Dragondive team has incredible energy. You can feel that everyone is fully committed. Everyone pitches in when there's work to be done and strives to give guests the best possible experience. The atmosphere is always positive, and everyone works together. Even after a long day at work (usually 12 hours or more), the team often sits together in the evening for dinner or a drink, plays guitar, sings, or shares stories. Jokes and laughter are always guaranteed. But at the same time, an incredible level of professionalism prevails. A new course starts almost every day, and everyone takes their training very seriously.
Joan und Sylvia, two other DMTs, that did their divemaster course together with me at Dragondive Komodo
Diving in Komodo National Park is truly breathtaking. I've rarely seen such a well-preserved coral reef. This is because the water temperatures here aren't as warm year-round as on other tropical reefs. During the rainy season, temperatures sometimes drop to 24°C. By comparison, temperatures in the Maldives are over 29°C year-round. As the oceans warm, the corals have no chance to recover, and more and more corals are bleaching.
The fauna is also breathtaking. You'll find green sea and hawksbill turtles, manta rays, sharks, octopuses, tuna, giant trevallies, barracudas, Napoleon wrasses, eagle rays, moray eels, and thousands of different fish and crustaceans. With a bit of luck, you might even see whale sharks and dolphins while diving. For macro photography enthusiasts, there are also plenty of nudibranchs. These are sea slugs that can take on the most bizarre colors and shapes. Often no bigger than a fingernail, they look like tiny aliens if you take the time to look closely. I don't think there was a single dive that was boring and in which we didn't see something special or beautiful.
Nudibranches come in a wide variety of colors and shapes.
In the end, I made some of my best dives ever here in Komodo. One in particular stands out in my memory.
It was the second dive of the day. We chose the reef at the small island of Mawan, hoping to see manta rays. We had barely seen them in the previous weeks, but for the past few days, the currents in central Komodo had been getting increasingly cold, promising a good chance of success. As soon as we descended, we saw the first manta rays. At first, there were only 3-4, being cleaned by small fish at the cleaning station. Soon, however, there were over 10, and the number kept growing. They then began dancing with each other, and soon it became a full-blown courtship dance. The females show their willingness to mate by stroking the males' bellies with their fins. The males then begin to follow the female. This creates a veritable "manta train" of 5-6 manta rays. At some point, the female breaks formation and turns around to see how quickly the males can get back into position. This happens several times in a row. The male who can get back into position the fastest is the one the female will mate with. During mating, the male bites the female's left pectoral fin to hold on. Some of the manta rays around us still had scars from their last mating. Throughout the dive, we were able to witness these spectacles up close. The manta rays flew around and over us, sometimes so close that we had to duck to avoid being hit. Even during our safety stop, we were circled by the courting manta rays. When we reached the surface, we were absolutely thrilled and had the biggest grins on our faces. Since I was leading a group of introductory divers with two instructors and another DM, we didn't have any cameras with us to keep both hands free at all times. So, afterward, we had to hope that the only other licensed diver in our group would share his GoPro videos with us, which he thankfully did.
A little fun fact: Interestingly, the birth of manta rays has never been filmed in the wild. No one knows where, how, or when this happens. The childhood years of manta rays are also a big mystery, as young manta rays are never observed in the wild.
So what does the daily routine of a Divemaster trainee look like?
My alarm clock rang every day at 5:00 a.m. Since you're not allowed to exercise after diving to avoid decompression sickness, I was at the gym at 5:30 a.m. to work out. At 6:30 a.m., I started preparing for the day. This meant loading the tanks onto the truck, gathering the equipment, briefing the divers, and escorting them to the harbour. Departure is around 8:00 a.m. Depending on the dive area in the national park, the dive site will be 1.5-2 hours away. During this time, the equipment is assembled, the guests are briefed on the dive sites, and you can get to know the other divers better. Because the journey to the national park is so long, three dives are always made. During the surface interval, there's coffee and tea, small snacks, and lunch. After the third dive, it's back to the harbor, arriving around 5 p.m. After that, the equipment has to be unloaded, washed, and stowed away. You're usually finished between 6 and 7 p.m. After dinner with the team, you just fall into bed and sleep like a baby. I couldn't have imagined a better time! Spending the whole day at sea with sun, wind, countless fish, and the best team you could wish for is incredibly fulfilling. I've enjoyed my time here so much.
I also quickly developed a love for the courses. While I initially wanted to dive as much as possible myself, over time I began to enjoy training other divers more and more. I've always enjoyed guiding and training other people. It's great when you can infect someone with your enthusiasm and see them progress with every dive. But even if someone in a course is experiencing significant difficulties, perhaps even fear, it's incredibly fulfilling to slowly introduce them to diving and take the time to address their individual needs. Seeing a smile on the other person's face at the end of the course and receiving a heartfelt thank you is a tremendous reward for all the effort and patience invested. After all, you've opened a door to a completely new world for someone that might have remained closed forever without your own commitment.
The seven weeks in Komodo flew by. I've rarely felt so comfortable in one place. The Dragondive team, with whom I was able to share so many wonderful moments, played a key role in this.
If you'd like to experience wonderful diving with a great team, I highly recommend Dragondive Komodo. I can hardly wait to return as soon as possible.
I'll gradually upload some of the photos I took while diving under Genres -> Underwater. "Unfortunately," I barely have time to edit my photos while traveling because there's so much to discover. So check back often to see if there are any new photos.
Flores- Indonesien
Nach Singapur folgt Indonesien auf dieser Reise. Meine Schwester Jana und ihr Freund Olli begleiteten mich für die ersten Wochen. Zusammen erkundeten wir die Insel auf dem Motorrad.
Im Westen von Flores liegt Labuan Bajo, der Ausgangsort für Ausflüge in den Komdo Nationalpark. Hier spielt sich der Großteil des Tourismus ab. Die meisten Besucher kommen tatsächlich nur für einige Tage um sich die Komodowarane anzusehen und reisen dann gleich weiter nach Lombok oder Bali. Der Osten von Flores hingegen ist von den Touristen bisher noch weitestgehend verschont geblieben.
Umso schöner ist es die Insel per Roller oder Motorrad auf eigene Faust zu erkunden. Abseits der üblichen Touristenpfade hat Flores einiges zu bieten. Insbesondere die Landschaften sind atemberaubend. Der Vulkan Inerie in der Nähe von Bajawa hat eine absolut ikonische Gipfelform und insbesondere bei Sonnenaufgang bietet er einen unglaublichen Anblick.
Ein anderer Vulkan weiter östlich ist der Kelimutu. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er auf dem Gipfel drei Kraterseen beherbergt, die jeweils eine andere Farbe besitzen. Doch nicht nur das- die Farben ändern periodisch auch ihre Farben. Von Grün zu blau und sogar rot. Verrückt was die Natur alles produziert.
Die Strände von Flores gehören mit zu den schönsten Indonesiens. Weißer Sand mit Palmen und türkisblauem Wasser lassen einen alle Sorgen vergessen. Dazu kommen gesunde und farbenfrohe Korallenriffe sobald man unter die Oberfläche abtaucht. Solch gesunde Korallen habe ich schon lange nicht mehr gesehen- weder auf den Malediven, noch im roten Meer. Dies liegt unter anderem daran, dass das Meer hier nicht so warm wird wie in manch anderen Regionen der Welt. Während das Meer auf den Malediven regelmäßig die 30°C überschreitet sind es rund um Flores eher 26-28°C. Dadurch tritt hier fast keine Korallenbleiche auf.
Den Abschluss unserer Reise machte dann Maumere ganz im Osten der Insel. Auch hier genossen wir noch einmal wunderschöne Sandstrände unter Palmen bevor es wieder zurück nach Labuan Bajo ging. In den letzten Wochen vor unserer Reise war der Lewotobi Laki-laki östlich von Maumere wiederholt ausgebrochen und hatte kilometerhohe Aschewolken in den Himmel geschleudert. Dadurch kam es immer wieder zu ausgefallen Flügen und Evakuierungen. Wir hatten jedoch Glück und konnten in einer kurzen Ruhephase des Vulkans unseren Rückflug antreten. So sehr mich Vulkane auch faszinieren man sollte nicht vergessen welche Gefahr sie darstellen können.
Zurück in Labuan Bajo besuchten wir zusammen noch den Komodonationalpark um die Komodowarane, den berühmten pinken Strand und den Ausblick von Padar zu besuchen. Die Komodowarane sind wirklich wunderschöne wenn auch etwas bizarre Kreaturen. Sie wirken wie die letzten Dinosaurier auf unserer Erde und werden über 3m lang. Meist liegen sie nur faul herum. Man sollte sie jedoch nicht unterschätzen. Sie können blitzschnell losstürmen und ihre Beute attackieren. Bereits ein Biss kann tödlich enden. Die Warane besitzen Giftdrüsen im Maul und dazu noch einen ganzen Zoo an Bakterien. Nach einem einzigen Biss lassen die Warane ab und folgen ihrem Opfer dann für einige Tage oder Wochen bis die Blutvergiftung letztlich zuschlägt. Auch einige Menschen sind den Waranen in der Vergangenheit zum Opfer gefallen.
Jana und Olli machten sich anschließend auf den Weg nach Java um dort noch eine weitere Woche zu verbringen. Ich werde noch weitere sechs Wochen in Labuan Bajo verbringen um meine Divemaster-Ausbildung bei Dragon Dive Komodo zu absolvieren. Der Divemaster ist die erste Stufe auf dem Weg zum Tauchlehrer. Man ist noch nicht berechtigt auszubilden, aber kann zertifizierte Taucher am Tauchplatz begleiten, kümmert sich um die Logistik und ist für die Sicherheit verantwortlich. Vor allem kann man während der Ausbildung aber viel tauchen und lernt unglaublich viel. Jana und ich hatten bereits vor unserem Motorradtrip einen Tauchtag im Nationalpark absolviert und wir hatten ein paar wunderschöne Begegnungen mit Anglerfischen, Haien, Schildkröten, Oktopussen und sogar mehreren Mantas. Ich freue mich daher schon sehr auf die nächsten Wochen und die vielen Eindrücke, die ich beim Tauchen sammeln kann.
Singapur- der erste Stop
Manchmal wird es Zeit für etwas Neues. Neue Eindrücke, neue Erfahrungen, neue Menschen. Für mich war so ein Zeitpunkt gekommen. Daher kündigte ich meinen Job in dem ich seit fast sieben Jahren gearbeitet habe und machte mich bereit etwas gänzlich anderes zu erleben.
Viele spannende Erlebnisse warten in den nächsten Monaten auf mich und ich habe einige Dinge geplant auf die ich mich wahnsinnig freue. Dabei werden sicherlich auch viele tolle Fotos entstehen. Denn ich kann es mir natürlich nicht nehmen lassen auf solch eine Reise auch mein Fotoequipment mitzunehmen. Einige denken warscheinlich ich sei verrückt die ganze Ausrüstung mitzuschleppen, aber ich würde es nicht ertragen im Zweifelsfall nicht die richtige Ausrüstung dabei zu haben ;) Also muss ich wohl etwas leiden und viel (er)tragen.
Der erste Stopp meiner Reise war Singapur. Der dortige Flughafen ist der ideale Ausgangspunkt für alle Destinationen in Südostasien und wurde schon etliche Male zum weltbesten Flugahfen gewählt. Neben einem Kino findet man dort auch einen künstlichen Wasserfall, einen Schmetterlingsgarten und einen Spot, in dem man sich an allen möglichen Spielekonsolen austoben kann. Dagegen wirkt der BER wirklich lächerlich provinziell.
Singapur ist eine unglaublich grüne und saubere Stadt. Müll gibt es fast keinen auf der Straße, genauso wenig wie Graffiti oder Dreck. Das liegt sicherlich zum großen Teil an den drakonischen Strafen, die auf viele Dinge stehen. Dazu zählen z.B.
Kaugummi kauen (500$),
das Wegwerfen von Müll auf die Straße (1000$),
Essen und Trinken in der Metro oder öffentlichen Gebäuden (1000$)
Rauchen an nicht gekennzeichneten Plätzen (1000$)
das Mitführen von brennbarem Material in der Metro (5000$)
und noch einige mehr.
Dies führt sicherlich zu einem sehr ordentlichen und angenehmen Zusammenleben, ist jedoch auch mit einigen Einschränkungen für den Einzelnen verbunden. Man hat ständig das Gefühl etwas Verbotenes zu tun. Auch die Meinungsfreiheit und die Rechte des Einzelnen sind hier sehr eingeschränkt. Als Europäer ist das etwas gewöhnungsbedürftig.
Die Lichtshow vor dem Marina Bay Sands mit Ausblick auf Singapurs Skyline
Gerade architektonisch hat Singapur unglaublich viel zu bieten. Das berühmte Marina Bay Sands und das daneben gelegene Art Science Museum, das wie eine große Lotusblüte aussieht sind natürlich die beeindruckendsten Bauwerke. Abends kann man hier wirklich eine tolle Lichtershow sehen. Die Singapurer feiern am 09.August ihren Unabhängigkeitstag. In diesem Jahr wird wird das 60jährige Jubiläum gefeiert. Dafür wird es eine große Militärparade und mehrere große Feuerwerke geben. Damit alles perfekt funktioniert wird bereits mehere Wochen zuvor wöchentlich geübt. Wir hatten das Glück eine dieser Generalproben zu sehen. Die Jets und Hubschrauber und die Feuerwerke über der Marina waren wirklich sehr beeindruckend.
Ein Kampfjet fliegt während der Militärparade knapp über die Stadt.
Für den Unabhängigkeitstag wird beeindruckendes Feuerwerk geboten.
Ein besonderes Highlight in Singapur sind die vielen wunderschönen Gärten. An etlichen der Hochhäuser kann man vertikale Gärten oder Dachterrassen mit Palmen bestaunen. Machmal sind gleich mehrere Etagen inmitten des Gebäudes freigelassen worden um einen Garten zu berherbergen. Der bekannteste Garten ist sicherlich Gardens by the Bay mit den sogenannten Supertrees. Das sind künstliche Bäume aus Metall, die von außen mit verschiedensten Pflanzen bewachsen sind. Im Inneren sind diese jedoch hochspezialisiert und erfüllen besondere Funktionen. Einige besitzen Solarpanels zur Energieerzeugung, andere dienen als Auslassschacht für die überschüssige Hitze, die bei der Verbrennung des Biomülls aus dem Garten entsteht. Abends erblühen diese Bäume dann in wunderschönen Farben und zeigen eine einzigartige Lichtershow.
Die Supertrees der Gardens by the Bay erstrahlen abends in einem völlig neuen Glanz.
Ein anderer sehr sehenswerter Ort ist der botanische Garten. Er ist mit jährlich 4,2 Millionen Besuchern der meistbesuchte botanische Garten der Welt. Ein ganz besonderes Highlight ist dabei der Orchideengarten, in dem Orchideen in allen Größen, Formen und Farben zu sehen sind. Es gibt sogar eine extra Zuchtstation in der neue Hybride zu Ehren von wichtigen Persönlichkeiten gezüchtet werden. So wurde anlässlich des Besuchs von Olaf Scholz und Angela Markel ebenfalls je eine neue Orchideenart kreiert.
Mit einem geübten Auge findet man auch allerlei Tiere in den vielen Gärten Singapurs.
Da es in Singapur fast das ganze Jahr über ca. 30°C sind mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit, muss man die Stadt etappenweise erkunden. Als gute Pausenmöglichkeit eignen sich dafür die Hawker Center. Das sind große Foodcenter, in denen traditionelles Essen angeboten wird. Dieses ist sehr günstig und ausgesprochen lecker. Hier findet man einen Mix aus chinesischem, indischen und malayischem Essen, ganz entsprechend der bunten Vielfalt der Singapurer.
Ein typisches Hawker Center mit seinen verschiedenen Essens- und Getränkeständen.
Abseits der Gärten gibt es auch kulturell einiges zu entdecken. Die verschiedenen Ethnien haben jeweils eigene Stadtviertel mit ihren typischen Bauten und Tempeln. Man hat dadurch das Gefühl mehrere Städte in einer einzigen zu besuchen. Hinduistische Bauten, christliche Kirchen, Moscheen und buddhistische Tempel reihen sich hier aneinander.
Der Thian Hock Keng ist einer der vielen Tempel Singapurs.
Die fünf Tage in Singapur gingen vorbei wie im Flug. Es gäbe noch genug zu entdecken für einige Tage mehr. Zum Glück werde ich in ein paar Wochen noch einmal einen kurzen Abstecher dorthin machen ;)
Nun geht es jedoch erstmal weiter nach Indonesien wo ich mehrere Wochen verbringen werde. Mehr dazu gibt es im folgenden Blogbeitrag.
Nepal 2023
Vor einigen Jahren, noch bevor die Pandemie uns alle mit einer neuen Realität konfrontierte, sprachen mein Vater und sein Schulfreund Jürgen über eine gemeinsame Reise. Ein Abenteuer sollte es werden, etwas Großes, an das sie sich erinnern würden und das sie jetzt noch machen könnten, aber vielleicht nicht mehr in ein paar Jahren. Ich weiß nicht mehr wer von den beiden die Idee zuerst aussprach, aber irgendwie kamen sie auf das Basecamp des Mount Everest. Sie wollten beide den höchsten Berg der Welt sehen, der angeblich so majestätisch und beeindruckend über allem thront. Die Spitze des Himalaya, das Dach der Welt.
Natürlich sagte ich ihnen sofort was für eine schwachsinnige Idee es sei in ihrem Alter so eine Reise zu unternehmen. In diesen Höhen kann es schnell zur Höhenkrankheit kommen, ein Lungen- oder Hirnödem können auftreten und ein einfacher Fehltritt mit einer Knöchelfraktur im Hochgebirge in dem es weder Autos noch Flugzeuge oder einen Rettungsdienst gibt, kann fatale Folgen haben. Ganz klar: in diesem Alter eine solche Reise ohne medizinische Begleitung zu unternehmen war viel zu gefährlich. Also erklärte ich mich- altruistisch wie ich eben bin- bereit die beiden zu begleiten.
Dann machte uns Corona jedoch einen Strich durch die Rechnung und die Pläne wurden erstmal auf Eis gelegt. Als sich in 2022 endlich ein Ende des Albtraums abzeichnete und die meisten Länder ihre Grenzen nach und nach wieder öffneten, brachte ich die Idee noch einmal auf. Schließlich wollte ich die beiden bei ihrem Traum unterstützen. Kurz wurde überlegt, geplant und recherchiert, dann stand die Entscheidung: wir wollten im Oktober 2023 nach Nepal reisen und einige Wochen im Hochgebirge verbringen. Da das Everest Basecamp das beliebteste Trekkingziel des Himalaya ist und uns Berichte von überlaufenen Wanderwegen etwas abschreckten, entschlossen wir uns nach Rücksprache mit einem Reisebüro aus Kathmandu eine etwas abgewandelte Route zu planen: wir wollten die Drei Pässe Route nehmen. Diese führt von Lukla zunächst über Namche Bazar genau wie der Everest Basecamp Trek hinauf in Richtung Gletscher. Allerdings folgten wir ab Dingboche zunächst dem Gletscher nach Osten ins Chukhung Tal, wo wir den Chukhung Ri bestiegen, um anschließend über den Kongma La Pass wieder zurück zum Gletscher des Everest zu gelangen und weiter nach Norden in Richtung Basecamp zu wandern. Dort angekommen wollten wir weiter Richtung Osten über den Cho La Pass zum Gokyu See gelangen und anschließend über den Renjo La Pass nach Lungden zu gelangen von wo aus wir den Weg zurück in Richtung Namche Bazar und schließlich Lukla nehmen wollten. Für diese Tour hatten wir drei Wochen angesetzt.
Einige Monate zuvor musste sich Jürgen allerdings einer OP an der Hüfte unterziehen. Dank viel Physiotherapie und seines stählernen Willens kam er jedoch rechtzeitig wieder in Form um die Reise antreten zu können.
Nach zwei Tagen in Kathmandu bestiegen wir unser Flugzeug nach Lukla. Dies war bereits das erste Abenteuer, ist doch Lukla als gefährlichster Flughafen der Welt bekannt. Aufgrund der Berge ist ein Flug hier nur auf Sicht möglich. Auf die Instrumente können sich die Piloten nicht verlassen. Schlechte Sicht bedeutet also zwangsläufig immer eine Sperrung des Flughafens, z.T. für mehrere Stunden oder auch Tage. Da die Landebahn sehr kurz ist, ist sie den Hang hinauf gebaut. Dies ermöglicht beim Landen ein schnelleres Abbremsen und beim Abfliegen eine bessere Beschleunigung. Der Nebeneffekt ist jedoch auch, dass ein Landeversuch nicht durch Durchstarten abgebrochen werden kann, da hinter der Landebahn die Felswand wartet und ein Startversuch bei nicht ausreichender Geschwindigkeit in einem Abstürzen die Klippe hinunter endet.
Die Landebahn von Lukkla
Wir genossen den kurzen Flug jedoch absolut. Es war das erste Mal, dass wir die Berge des Himalaya so nah und so hoch aufragend vor uns sehen konnten und wir freuten uns bereits auf die bevorstehenden Wochen. Direkt nach der Ankunft machten wir uns auf den Weg die Berge hinauf. Lukla liegt bereits auf 2800m und man spürt wie dünn die Luft hier ist. Mit unserem Guide und den Trägern hatten wir jedoch ein motiviertes und erfahrenes Team und die Route ins Gebirge war mit mehreren Akklimatisationstagen und machbaren Tageszielen geplant.
Als wir kurz vor Namche Bazar waren, lösten sich die Sohlen meiner geliebten Bergstiefel ab. Während der Reiseplanung hatte ich noch überlegt mir neue Sohlen aufziehen zu lassen, hatte mich aber wegen des noch brauchbaren Profils dagegen entschieden. Leider waren diese Schuhe bereits einige Jahre alt und der Kleber verabschiedete sich. Ich stand also bald fast ohne Sohle da. Zum Glück bietet Namche Bazar alles was das Wander- und Kletterherz begehrt. Man mag es nicht glauben, aber hier findet man auf fast 4000m Höhe neben Bars, Billardtischen und Souvenirshops, sämtliche professionelle Kletterausrüstung, die man sich nur wünschen kann. Selbst die großen Expeditionen decken sich hier noch einmal mit allem ein was sie eventuell vergessen haben, bevor es ins Hochgebirge geht. Ein Reparieren meiner Sohlen war leider vor Ort nicht möglich, aber zu meinem Glück fand ich tatsächlich das exakt gleiche Paar Schuhe in genau der richtigen Größe. Keine Angst also, dass die neuen Schuhe irgendwo drücken würden und ich mich mit Blasen den Berg hochquälen müsse. Jetzt konnte es also endlich richtig losgehen.
Ins Hochgebirge wird alles getragen. Entweder von Yaks oder von den Portern, die sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen.
Je höher man im Himalaya steigt, desto schöner werden die Berge. Es gibt keine Autos, keine Flugzeuge, keine Busse oder hektische Menschenmengen. Man ist nur darauf konzentriert weiter zu laufen und die Berge zu bestaunen, die sich vor einem in den Himmel türmen. Mit jedem Höhenmeter wird es anstrengender. Auf 5000m Höhe ist nur noch ungefähr halb so viel Sauerstoff in der Luft vorhanden wie auf Meereshöhe. Das spürt man deutlich. Trotz aller Akklimatisation. Wir kämpften uns also immer höher. Den höchsten Punkt erreichten wir dann am Chukung Ri, der stolze 5550m misst. Von hier hat man in Richtung Süden eine wahnsinnige Aussicht auf den Ama Dablam, der auch als das Matterhorn des Himalaya bezeichnet wird. Für mich ist es definitiv der schönste Berg dieser Gegend. Wie gemalt ragt er über dem Gletscher hinauf.
Der Ama Dablam, der schönste Berg des Himalaya.
Im Norden kann man den Lhotse bestaunen, den vierthöchsten Berg der Erde, der noch einmal 3000m über einem steil nach oben zeigt. Da im Oktober meist sehr gutes Wetter herrscht und die Luft nach den Monsunregen der letzten Monaten fast frei von Staub ist, hat man eine unglaublich weite Sicht. Dazu kommt die dünne Luft. Vom Gipfel des Chukung Ri hat man das Gefühl das Massiv des Lhotse fast greifen zu können. Im Nachhinein war ich jedoch völlig perplex, als mir mit der Karte klar wurde, dass der Gipfel noch immer fast sieben Kilometer Luftlinie entfernt war. Diese Dimensionen sind schwer zu begreifen.
Nachts kann man dann wunderschön die Sterne bestaunen und so gelang es mir ein Panorama der Milchstraße zwischen Ama Dablam und Lhtose zu schießen. Anschließend ließ ich die Kamera über Nacht alleine eine Zeitrafferaufnahme schießen während ich mich wieder ins Bett legte. Da hier so wenig Menschen unterwegs sind hatte ich keine Angst, dass ich die Kamera am nächsten Morgen nicht mehr antreffen würde.
Bei einer Zeitrafferaufnahme macht die Kamera kontinuierlich Fotos hintereinander, die man dann am Computer zu einem Film zusammensetzen kann. Dadurch entsteht der Effekt eines stark vorgespulten Videos wie oben beim Ama Dablam. Leider vermasselte ich vor lauter Kälte eine einzige Einstellung wodurch ich die Bilder hinterher nicht zu einer einzigen Aufnahme zusammensetzen konnte. Eigentlich wollte ich gerne die einzelnen Bilder übereinander legen und sogenannte Startrails erzeugen. Diese zeigen die Bewegung der Sterne im Laufe der Nacht und sind eine schöne Möglichkeit die Erdrotation in einem Foto darzustellen. Im folgenden Video kann man aber erahnen was ich meine.
Die Milchstraße zwischen dem Ama Dablam (links) und dem Lhotse (rechts). Dazwischen unsere Unterkunft
Über den Kongma La Pass ging es dann wieder zurück in das Tal des Everest Gletschers. Vorbei an wunderschönen Bergseen, die von kleinen Blumen gesäumt sind, ging es immer höher hinauf. Dieser Tag war mit Abstand der anstrengendste Tag unserer Tour. Der Pass misst an seiner höchsten Stelle ebenfalls stolze 5540m. Doch mit dem Überqueren des Passes ist es noch nicht getan. Man muss hinterher den Pass wieder hinabsteigen, dann den Everestgletscher überqueren und dem Tal noch einige Kilometer in Richtung Norden folgen. Ganze zehn Stunden waren wir an diesem Tag unterwegs und fielen abends fast tot ins Bett.
Blick vom Kongma La Pass in Richtung Osten
Doch nun war das Everest Basecamp bereits in greifbarer Nähe. Ein letzter Marsch und man erreicht Das Everest Base Camp auf 5364m Höhe. Hier geht es jedoch zu wie auf einem Rummel. Sämtliche Touristen wollen ein Foto mit dem berühmten Stein machen. Ob sie nun selbst den weg hierher gelaufen waren oder sich von einem Pferd haben tragen lassen. Alles was zählt sind die Fotos, die man am Ende mit nach Hause bringt um den eigenen Erfolg zu dokumentieren. Schon ein absurder Anblick das Ganze.
Was mich jedoch viel mehr interessierte war der Aufstieg auf den Kala Patthar, der dem Everest genau gegenüber liegt. Von diesem hat man nämlich den besten Blick auf den Everest. Vom Basecamp kann man die Spitze tatsächlich gar nicht wirklich sehen. Die meisten Touren besteigen den Kala Patthar früh morgens. Dies hat jedoch den Nachteil, dass die Sonne hinter dem Everest steht. Ich wollte jedoch die letzte Abendsonne auf dem Everest sehen und zudem versuchen ein Foto mit der Milchstraße im Hintergrund zu schießen. Also beschloss ich mich trotz des anstrengenden Tages noch einmal aufzuraffen und den Berg hinaufzulaufen. Mein Vater und Jürgen hatten jedoch kein Interesse und so machte ich mich mit unserem Guide alleine auf den Weg. Dieser schien mein Anliegen jedoch nicht ernst genommen zu haben, dass ich nach Sonnenuntergang noch bleiben wollte. Er hatte nämlich nur eine dünne Softshelljacke dabei und keine Handschuhe. Ich schickte ihn also als die Sonne gerade untergegangen war wieder zurück ins Camp und sagte ihm ich würde eine Stunde später folgen. Der Weg war zum Glück einfach und man konnte sich nicht verlaufen und es wurde schnell dunkel, sodass bald die Sterne zu sehen waren.
Die letzten Sonnenstrahlen auf dem Mt. Everest
Nach und nach verließen die letzten Wanderer den Berg bis ich schließlich ganz allein in der Dunkelheit war. Was für ein Erlebnis! Um mich herum nur die Berge und die Geräusche des Eises. Ab und an hörte ich eine Lawine von den Gipfel abgehen. Ein Glück befand ich mich weit entfernt von den nächsten Schneefeldern und mir drohte daher keine Gefahr.
Als dann endlich die Milchstraße zu sehen war, fotografierte ich was das Zeug hält und mir gelangen einige sehr schöne Aufnahmen.
Die Milchstraße über dem Mt. Everest. Rechts neben der Milchstraße ist leuchtend die Andromeda Galaxie zu erkennen.
Über das Fotografieren vergaß ich jedoch völlig die Zeit und musste mich dann stark sputen. Auf halbem Weg kam mir unser Guide entgegen. Er hatte den ganzen Abend den Berghang beobachtet und weil er kein Licht gesehen hatte (ich wollte ja schließlich die Sterne fotografieren), machte er sich Sorgen, dass mir etwas zugestoßen sei. Also kam er noch einmal den Berg hinauf um mich zu suchen. Der arme Kerl. Das war nun wirklich nicht meine Absicht. Er war jedenfalls unglaublich erleichtert als er ich ihm völlig unversehrt entgegenkam.
Da mann auf 5000m Höhe extrem schlecht schläft und die trockene Luft zudem sehr anstrengend zu atmen ist waren wir drei nun nach inzwischen 10 Tagen in der Höhe alle erkältet. Durch die ständige Belastung wurde diese nicht besser. Daher entschlossen wir uns nach eingehender Überlegung unsere Tour abzubrechen und auf die zwei andern Pässe zu verzichten. Es war einfach ein zu hohes Risiko, dass wir durch die ständige Anstrengung und die Höhe ernsthaft krank werden würden. Schweren Herzens machten wir uns also daran wieder an den Abstieg.
In Lukla hatten wir dann jedoch einige Probleme mit den Flügen. Das Wetter war schlecht und die Mehrzahl der Flüge wurde abgesagt. Zudem hatten wir unseren Flug erst für eine Woche später gebucht und standen daher nur auf der Standby Liste. Nachdem zwei Tage ins Land gezogen waren, ohne dass sich etwas tat hatten wir das Glück an einen Helikopter zu geraten mit dem wir nach Kathmandu zurückfliegen konnten. Was für ein schöner Abschluss mit dem Helikopter über die Täler zu gleiten!
Das Himalaya war ein unglaubliches und wunderschönes Erlebnis und ich werde definitiv wiederkommen. Ich möchte unbedingt noch die beiden letzten Pässe bezwingen. Auf dieser Route kann man nämlich den Gokyu Ri besteigen von dem man einen atemberaubenden Blick auf den Gokyu Lake und die umgebenden Berge hat. Wenn man zu Sonnenuntergang hier hinaufsteigt kann man gleich mehrere 8000er in der Abendsonne schimmern sehen. Und wenn man im Dezember dorthin geht, sieht man mit etwas Glück sogar die Geminiden Sternschauer über den Bergen vorbeiziehen…
Guatemala 2023
Bereits zwei Jahre ist es her, dass ich mit meiner Schwester nach Guatemala gereist bin. Wir wollten gerne in ein tropisches Land, das noch nicht ganz so bekannt ist wie andere Länder und in dem man noch Dinge abseits der üblichen Touristenpfade erkunden konnte.
Wir hatten jedoch keine Ahnung wie sehr uns dieses Land begeistern würde. Die Guatemalteken sind ein unglaublich freundliches und hilfsbereites Volk und wir haben uns von Anfang an sehr willkommen gefühlt. Zudem ist das Essen sensationell und es gibt unglaublich viel kulturelle Besonderheiten zu entdecken. Am meisten hat uns jedoch die Natur gefallen. Neben Urwäldern, Bergseen und tollen Stränden kann man in Guatemala auch einige teils noch aktive Vulkane besuchen. Einer der bekanntesten ist der Volcán de Fuego. Dieser Vulkan bricht alle 15 bis 20 Minuten aus. Da er nahe an der kleinen Stadt Antigua gelegen ist, kann man bereits vom Hotelzimmer die regelmäßigen Eruptionen bestaunen. Noch beeindruckender wird es allerdings wenn man den Nachbarvulkan Acatenango besteigt, um von dort auf den feuerspeienden Fuego zu blicken. Es gibt verschiedene Touren bei denen man auch ein bis zwei Nächte auf dem Acatenango übernachten kann, um am nächsten Morgen vom Gipfel den Sonnenaufgang zu bestaunen.
Zuvor muss man jedoch einen schweißtreibenden Aufstieg bewältigen. Das Lager liegt auf ca. 3600m Höhe und der Weg dorthin dauert je nach Fitnesslevel 4-6 Stunden. Da es sich um einen Vulkan handelt, ist der Boden mit feinstem Vulkansand überzogen, der jeden Schritt mühsam macht und die Höhe tut ihr übriges, um einem Schnell die Schweißperlen auf die Stirn zu treiben. Wenn man dann endlich im Lager angekommen ist, kann man den Sonnenuntergang mit Blick auf den immer wieder explodierenden Fuego genießen während man das wohlverdiente Abendessen am Lagerfeuer genießt.
Doch die eigentliche Show beginnt nachdem die Sonne untergegangen ist und die Dämmerung herauf zieht. Dann erkennt man die glühende Lava vor dem dunklen Nachthimmel und kann sehen wie das Feuer quasi in Zeitlupe herausgeschleudert wird. Dazu hört man ein unbeschreibliches, tiefes Grollen, das einem durch den ganzen Körper fährt. Es ist eine unbeschreibliche Erfahrung. Eigentlich sollte man Reißaus nehmen und versuchen so weit wie möglich von diesem feuerspeienden Ungetüm wegzukommen, aber man kann nicht anders als zu warten, zu staunen und zu hoffen, dass die nächste Eruption nicht lange auf sich warten lässt. Regelmäßig hört man das ganze Lager im Chor aufschreien und den Vulkan anfeuern, weil alle so begeistert sind. Dieses Schauspiel ist wahrscheinlich das beeindruckendste was ich jemals gesehen habe. Es ist eine solch ungestüme Naturgewalt, die einen in den Bann zieht und eigentlich jeder wird von diesem Anblick völlig eingenommen.
Wer sich nun fragt wie sicher das ganze ist: alles auf eigene Gefahr. Die meisten Anbieter haben weder besonders geschulte Guides, noch irgendwelche feuerfeste Schutzkleidung oder Schutzhelme. So lange nichts passiert wird die Regierung sich wohl auch nicht einmischen. Immer mal wieder ist eine Eruption besonders stark und feurige Brocken fliegen auch bis zum Lager hinüber. Vor einigen Jahren führte ein Ausbruch zur Verschüttung eines benachbarten Dorfes mit mehreren Toten. Man muss sich bewusst machen, dass die Natur hier ihre eigenen Regeln macht und wir uns diesen zu beugen haben. Uns war die Erfahrung das Risiko auf jeden Fall wert, auch wenn wir vorher lange überlegt haben, ob wir den Acatenango wirklich besteigen wollen. Ehrlich gesagt möchte ich gerne noch einmal dorthin. Ich habe noch einige Fotoideen, die ich gerne versuchen möchte umzusetzen…
Die Fotos dieser Reise könnt ihr nun unter Orte > Guatemala finden. Viel Spaß beim Träumen.
Going online
Website geht online
Ich bin sehr froh und stolz endlich den Schritt zu gehen einige meiner Fotos auf einer eigenen Website zu präsentieren. Meine Freunde, Familie und auch einige Leute, die ich beim reisen kennengelernt habe, haben mich immer wieder gebeten doch einige der Aufnahmen, die ich gemacht habe auch zu zeigen. Ich denke es ist endlich an der Zeit, dass ich dem nachkomme :)
Vorerst sind es nur wenige Fotos, die hier zu sehen sind, aber ich werde kontinuierlich neue hinzufügen. Es lohnt sich also zurückzukommen und sich erneut umzuschauen falls euch meine Fotos gefallen und ihr wissen wollt wie ich die Welt sehe. Es würde mich sehr freuen von euch zu hören und Feedback zu bekommen, ob euch meine Bilder gefallen oder was noch verbessert werden kann. Das hier ist noch eine Baustelle, aber ich habe erkannt, dass es besser ist etwas unperfektes zu teilen, als gar nichts zu teilen. Ich wünsche euch daher viel Vergnügen :)